Jürgen Vrinssen©

Aufwarftung Mitteltritt 2006

Aufwarftung

Die im nord­frie­si­schen Wat­ten­meer ge­le­ge­nen Hal­li­gen stel­len welt­weit ein­ma­li­ge und schüt­zens­wer­te Kul­tur- und Na­tur­wer­te dar. Durch die ex­po­nier­te Lage im Wat­ten­meer sind die Hal­li­gen und ihre Be­woh­ner auf­tre­ten­den Sturm­flu­ten be­son­ders aus­ge­setzt. Die ak­tu­el­len Pro­jek­tio­nen zum Mee­res­was­ser­an­stieg und Sturm­flut­was­ser­stän­den führt in Be­zug auf die zu­künf­ti­ge Si­cher­heit der Hal­li­gen zu ei­ner zu­neh­men­den Hoch­was­ser­ge­fahr. Die Stür­me Chris­ti­an und Xa­ver ha­ben im Win­ter 2013 be­reits sehr hohe Was­ser­stän­de auf den Hal­li­gen ver­ur­sacht.  

Ziel der Lan­des­re­gie­rung Schles­wig Hol­stein ist es, die Hal­li­gen lang­fris­tig zu er­hal­ten und ihre Be­woh­ner aus­rei­chend vor den An­grif­fen des Mee­res zu schüt­zen. Dies hat die Lan­des­re­gie­rung SH be­wo­gen, ein Si­che­rungs­pro­gramm für die Hal­li­gen auf­zu­le­gen. Da­nach sol­len alle Warf­ten auf den Hal­li­gen in den kom­men­den Jah­ren auf eine ak­tu­ell si­che­re Höhe ge­bracht wer­den. Ein In­ves­ti­ti­ons­pro­gramm von € 30 Mio!

Vier Mo­dell­warf­ten wer­den zu­nächst ge­plant und ge­baut: Hans­warft auf Hal­lig Hoo­ge, Treu­berg auf Hal­lig Lan­ge­neß, Knudt­s­warft auf Hal­lig Grö­de und Nor­der­warft auf Hal­lig Nord­stran­disch­moor. Jede die­ser Auf­warf­tun­gen ist ver­schie­den, ein Mo­dell in sich. Al­len ge­mein ist je­doch die neue Er­kennt­nis: Ring­wäl­le wer­den nicht mehr ge­baut, son­dern die Warf­ten sol­len sich in den kom­men­den Jah­ren zu ei­nem „Pla­teau“ ent­wi­ckeln, auf dem si­cher ge­wohnt wer­den kann. Ein sol­ches „Pla­teau“ wird auf der Hans­warft an der West­sei­te an­ge­schüt­tet, vor dem neu­en Markt Treff. Dies wird eine Höhe von 5,80 Me­tern ha­ben und an der Nord- und Süd­sei­te der Warft auf 5,60 Me­ter ab­fla­chen um im Os­ten dann auf die ak­tu­el­le Höhe aus­zu­lau­fen. Da­mit wird die den Wind und Wel­len zu­ge­wand­te West­sei­te wie ein Schiffs­bug der Warft Schutz bie­ten und soll­te bei ex­tre­men Sturm­flu­ten die Warft trotz­dem voll­lau­fen, wird das Was­ser im Os­ten schnel­ler ab­flie­ßen. 

Die Hans­warft ist eine ganz be­son­de­re Her­aus­for­de­rung für die Warft­ver­stär­ker, sie ist ja wie ein klei­nes Dorf mit vie­len Ein­woh­nern, Lie­gen­schaf­ten, Ge­mein­de- und Tou­ris­mus­bü­ro, Kauf­mann, Kran­ken­pfle­ge, Feu­er­wehr, Mu­se­en und  Schutz­sta­ti­on Wat­ten­meer, Kino und auch zahl­rei­chen Fe­ri­en­woh­nun­gen. Eine Warft­ver­stär­kung be­deu­tet für Ein­woh­ner und Gäs­te Be­ein­träch­ti­gun­gen für die Zeit der Auf­warf­tungs­ar­bei­ten. Auf der an­de­ren Sei­te be­deu­tet es auch ein si­che­res Le­ben in den kom­men­den Jahr­zehn­ten.

Un­se­re Gäs­te kön­nen in die­sem Jahr Zeit­zeu­gen ei­nes Jahr­hun­dert­bau­wer­kes auf der Hans­warft sein.

Be­dingt durch den Mee­res­spie­gel­an­stieg müs­sen die Warf­ten auf den Hal­li­gen zum Schutz von uns Be­woh­nern er­neut er­höht wer­den. Aus­ge­löst durch den Or­kan Xa­ver am 06. De­zem­ber 2013 be­gann eine Pla­nung, die jetzt zur Aus­füh­rung kommt. Eine sol­che Bau­maß­nah­me bringt na­tür­lich auch Lärm und Staub mit sich. Au­ßer­dem wird es Be­ein­träch­ti­gun­gen in der Zu­we­gung und in der Nut­zung der Warft­flä­che ge­ben. Da­für bit­ten wir Sie um Ver­ständ­nis. Wir ge­hen da­von aus, dass das In­ter­es­se an ei­ner sol­chen Maß­nah­me grö­ßer sein wird, als die mög­li­che Be­ein­träch­ti­gung. Trotz­dem möch­ten wir Sie alle um Ver­ständ­nis für mög­li­che Be­ein­träch­ti­gun­gen bit­ten.

Die Bau­maß­nah­me wird in ört­li­chen Ab­schnit­ten rund um die Warft er­fol­gen, so dass man sich die un­ter­schied­li­chen Ab­läu­fe an­se­hen kann. Bau­be­ginn wird An­fang April sein und Fer­tig­stel­lung ist für Mit­te Sep­tem­ber ge­plant.
Die Ge­mein­de Hoo­ge plant in der Zeit re­gel­mä­ßi­ge „Warft­füh­run­gen“, um zu er­klä­ren was da ge­ra­de pas­siert und war­um das so ist. Wenn es Pro­ble­me mit An- und Ab­rei­sen, Zu­we­gun­gen usw. gibt, bit­ten wir Sie uns an­zu­ru­fen und wir wer­den uns be­mü­hen eine Re­ge­lung zu fin­den.